Donnerstag, 15. November 2007

€9,20 + €9,20

wie passend. tipp am rande: weiße schrift kann beim schreiben eines beitrags nicht gelesen werden, also vielleicht geht's, wenn man irgendwas an den einstellungen dreht aber ich befinde mich momentan im blindflug.

9,20 - ist das der aktuelle normpreis für taschenbücher? naked lunch. burroughs ist seit zehn jahren tot. rororo, 7. auflage, 2006. zwar nicht auf dem umschlag aber doch zumindest auf dem innencover steht, wunderbar unter dem titel, deutsch von katharina von behrens. - vor einigen wochen, möglicherweise sind es auch schon monate, bin ich erneut am film von cronenberg auf 3sat hängengeblieben. da hatte ich mir noch gedacht, seltsam. es gibt ja so filme die in einem gewissen alter vor allem _cool_ sind. naked lunch war für mich damals, wie lange kann das schon her sein, 10, 12 jahre, eher _strange_. diesmal war der film schon sehr poetisch.
aber es geht hier nicht um den film, der ja wohl nur teilweise mit dem buch selbst zu tun hat, sondern eben um das buch. beim kaufen von klassikern frage ich mich stets, was sagt das über mich aus. wenn ich dieses buch auswähle und damit zur kassa gehe. was denkt sich die verkäuferin, der verkäufer. das ist teils nervenaufreibender als in der apotheke. wenn ich so _hippe_ sachen kaufe wie houllebecq beispielsweise. als buchladenbesitzer könnte ich wohl niemanden ernst nehmen, der sich elementarteilchen, american psycho, oder auch den mann ohne eigenschaften oder was auch immer kaufen würde. ich sollte wohl keinen buchladen führen.
wenn jemand käme um eine _schön gebundene_ gesamtausgabe schiller kaufen würde, ich müsste wohl laut auflachen. oder zumindest in mich hinein. ein wenig elitär ist das, gebe ich zu. und vielleicht rührt es daher, dass ich selbst unlauterer gelüste habe, beim kaufen so manchen buches.
vierzig seiten habe ich dann gelesen, in der schnellbahn. es zwingt schon zur aufgabe so mancher gewohnheit. mich zumindest. meist bemühe ich mich ja schon mitzubekommen, wer es denn ist, dessen direkte rede wiedergegeben wird, in welcher chronologie die geschilderten szenen stattfinden - kurz den text in eine welt nach meinen vorstellungen einzufügen. das gelingt mir hier nicht wirklich, und eigentlich habe ich auch den wunsch danach schon aufgegeben. vielleicht kommen noch äußerungen zu dem werk, oder auch nicht. ulrich liegt jedenfalls momentan auf eis.

9,20 - um etwas unbeschwerter zur kassa zu gelangen - eine halbe stunden herumscharwenzeln und dann mit einer anerkannten _freak story_ im weißen hemd zu zahlen, das musste etwas aufgelockert werden - griff ich noch zu bei ex libris. ein leichter schauer frauenversteherheuchelndes überkam mich. es ist fürchterlich, dass ich da so vorbehalte bei mir feststellen muss. ich arbeite daran. diogenes, 2007. auch hier, sehr brav, aus dem amerikanischen von melanie waltz.

bücherkaufen funktioniert bei mir wie das schuhekaufen amerikanischer frauen in fernsehserien.

Samstag, 21. April 2007

Synchronizität

Kurt Vonnegut starb am 11. April 2007. Vorgestern brachte mir meine zweijährige Tochter "Cat's craddle" aus dem Bücherregal. Heute habe ich wieder etwas hineingelesen. Ein kan-kan, dass mich in Vonneguts karass hineinzog, gewissermaßen.

Zeit

Nun, ich lasse mir Zeit und genieße eigentlich jede Seite zu der ich in meiner knappen Lesezeit komme.
Ich muss aber leider die Feststellung machen das ich gänzlich ungeeignet für Buchbeschreibungen jeder Art bin, insbesondere aber für solche von Büchern die mich persönlich Ansprechen.
Aus solchen Texten Punkte zu extrahieren oder gar abstrahieren erscheint mir brutal, ist es doch nicht zuletzt die Verquickung von Inhalt und eben der gewählten Ausdrucksform, vermischt mit dem was ich als handwerkliche Kunstfertigkeit bezeichnen würde, die für mich einen Text zum Erlebnis macht.
Der gefallende Text scheint mir also unbeschreibbar und beim nicht gefallenden fehlt meist die Notwendigkeit ihn zu erwähnen (natürlich jetzt meine persönliche Notwendigkeit).

Samstag, 14. April 2007

Der Mann ohne Eigenschaften

Heute also habe ich das Buch erstanden.
Dieser Blog dient vorallerdingen mir selbst als eine Versuchsfläche mein eigenes Lesevergnügen in irgendeiner Form zu dokumentieren. Vielleicht gibt es aber auch noch andere Geister in dieser Sphäre die sich justament zu dieser Zeit über genanntes Buch hermachen oder eben auch nicht.
Ich selbst bin in keiner Weise qualifiziert - in einem akademischen Sinn - hierbei tiefschürfende Analysen auszuspucken, das ist nicht mein Anspruch.

Den letzten Ausschlag mich über dieses Buch, das in meinem Hinterkopf seit geraumer Zeit als eigentliche Pflichtlektüre herumschwirrt, gab die "erste österreichische Boulevardzeitung", die seit einiger Zeit hintwärts eine kunstvolle verquickung von Zeichnung zu, Originaltext von und Kommentar wiederum zu eben jenem Werk ziert.

Heute habe ich es dann eben bekommen, nicht unbedingt beim Buchhändler meines Vertrauens aber doch bei einem häufig besuchten da er schließlich neben meiner Arbeitsstätte angesiedelt ist. Meine Ausgabe zählt zur 21.Auflage im rororo Verlag und stellt ein schmuckes Taschenbuch mit rund eintausend Seiten dar.

Nun denn, für gewöhnlich stürzt mich die erste Seite eines neuen Buches in ein emotionales Wirrwarr, schließlich möchte ich doch, zumindest meistens, das mir das Buch gefallen möge und so setze ich bereits über die ersten Sätze hinweg mein Augenmerk darauf entsprechende Qualitäten zu erspüren. In diesem Fall jetzt war das anders, mein Plan ungeachtet persönlicher Empfindungen dieses Buch einfach Tag für Tag zu lesen schuf in mir eine gewisse Gelassenheit - ich möchte hier den Teufel nicht an die Wand malen - vielleicht auch ein wenig bedingt durch den Umfang der Aufgabe die ich mir vorgenommen hatte, ich habe sozusagen genügend Zeit um alle möglichen Befindlichkeiten durchzumachen.

Nach dreißig Seiten weiß ich jetzt zumindest, dass ich mir noch mehr Zeit lassen sollte.

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